ACP - unterstützte Entscheidungsfindung zur gesundheitlichen Vorausplanung im Kontext von Berufsbetreuenden
Für viele Betreuer gehört die Übernahme des Aufgabenkreises Gesundheitssorge für ihre Klienten zum Alltag. Dieser Aufgabenkreis umfasst auch Behandlungsentscheidungen bei schweren gesundheitlichen Krisen und am Lebensende.
Im Zentrum der Behandlungsentscheidungen stehen, neben der medizinischen Indikation, die Wünsche des Klienten. Dabei gilt der Grundsatz der unterstützten Entscheidungsfindung vor stellvertretender Entscheidung. Die Art des Unterstützungsbedarfs der Klienten im Entscheidungsprozess ist vielfältig. Ist auch mit Unterstützung eine Entscheidung durch die Klienten nicht möglich, ist es Aufgabe der rechtlichen Betreuer, den (mutmaßlichen) Willen zur Ermittlung und zur Umsetzung zu bringen. Dies stellt, insbesondere in von hohem Handlungsdruck geprägten Notfallsituationen, eine große Herausforderung dar. Daher bietet sich eine rechtzeitige Vorausplanung für derartige Situationen an. Hier kann das systemisch angelegte Konzept des Advance Care Planning (ACP) einen wesentlichen Beitrag leisten. Ziel von ACP ist es, dass Patienten auch dann so behandelt werden, wie sie es sich wünschen, wenn sie in der akuten Situation nicht selbst entscheiden können. Über § 132g SGB V findet es zunehmend Umsetzung in der stationären Altenhilfe und der Eingliederungshilfe, wird aber auch bereits in anderen Kontexten genutzt.
Im Workshop wird zunächst die Situation von Berufsbetreuern im Aufgabenfeld der Behandlungsentscheidungen beleuchtet. Welche Herausforderungen bringen die Behandlungsentscheidungen für die Berufsbetreuer mit sich?
Sodann wird das Konzept von ACP vorgestellt. Welchen Beitrag kann ACP bei der unterstützten Entscheidungsfindung und bei der Ermittlung des (mutmaßlichen) Willens leisten? Wie laufen die Prozesse zur Ermittlung der Wünsche ab, wer ist daran beteiligt? Wie kann die Umsetzung der ermittelten Wünsche gefördert werden? Welchen
Nutzen hat das Konzept für Berufsbetreuer?
Im Anschluss wird das Thema der Gesprächsführung zur Ermittlung der Wünsche der Klienten aufgegriffen und anhand praktischer Hinweise vertieft.
Workshopleitung:
Dr. Sabine Petri, MAS Palliative Care, Geschäftsführung Ethikrat, Caritasverband München
Olaf Kahnt, Dipl. Sozialpäd (FH), Leitung Fortbildungsinstitut für rechtliche Betreuer*innen, FBB
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Ort: Residenz am Dom, genauer Raum wird noch bekannt gegeben