ACP-Kongress, Köln 8.-10.11.23
ACP
Advance Care Planning
Deutschland

2. Deutscher ACP-Kongress 2023 – Programm

Mittwoch, 8. November 2023

14:00 – 17:30 Uhr

Pre-Conference-Workshop 1

Residenz am Dom

Beratungen zu wirksamen Patientenverfügungen kompetent begleiten – Qualifizierungsworkshop für Hausärzt*innen 

Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten & Catrin Beu

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Pre-Conference-Workshop 2

Residenz am Dom

ACP trifft Ethik-Komitee – Widerspruch oder Ergänzung?


Barbara Spandau & Andreas Landkammer

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Pre-Conference-Workshop 3

Residenz am Dom

ACP – unterstützte Entscheidungsfindung zur gesundheitlichen Vorausplanung im Kontext von Berufsbetreuenden

Dr. Sabine Petri & Olaf Kahnt

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18:00 – 20:00 Uhr

Bürgerforum

Residenz am Dom

Mein Wille zählt?!
Medizinische Behandlungsentscheidungen von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen – 
Wunsch oder Realität?

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Pre-Conference Workshop 1: Beratungen zu wirksamen Patientenverfügungen kompetent begleiten – Qualifizierungsworkshop für Hausärzt*innen


Hintergrund

Advance Care Planning (ACP) gewinnt für Hausärzt*innen zunehmend an Bedeutung. Immer häufiger werden sie mit dem Wunsch ihrer Patient*innen nach einer effektiven gesundheitlichen Vorausplanung konfrontiert. ACP hat mit dem § 132g SGB V (HPG) Eingang in die deutsche Gesetzgebung gefunden und macht die qualifizierte ACP-Gesprächsbegleitung durch qualifizierte nicht-ärztliche Mitarbeiter für Bewohner*innen von Einrichtungen der stationären Seniorenpflege und der Eingliederungshilfe zu einer Kassenleistung.

Der hausärztlichen Mitwirkung kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Die Hausärzt*innen unterstützen die ACP-Gesprächsbegleitenden mit ihrem ärztlichen Fachwissen und der Kenntnis um den aktuellen Gesundheitszustand der vorausplanenden Person. Durch die qualifizierte Gesprächsführung der ACP-Gesprächsbegleitenden und der hausärztlichen Supervision entstehen auf dem Gesundheitszustand und den Wünschen der jeweiligen vorausplanenden Personen individuell zugeschnittene valide Patientenverfügungen. Für diese Leistung erhalten die Hausärzt*innen über die GOP 37400 auch ein (kleines) extrabudgetäres Honorar. Zugleich profitieren sie (ebenso wie die Pflegeteams) davon, dass sie in mit Einwilligungsunfähigkeit einhergehenden Krisensituationen auf eine klare, wohlinformierte und auch im Notfall relevante Festlegung zurückgreifen können.

Methode

Der Workshop umfasst die ersten 4 Unterrichtseinheiten eines insgesamt 8-stündigen Moduls im Format eines interaktiven Seminars, das Hausärzt*innen auf die Supervision von ACP-Gesprächsbegleitenden vorbereitet. Die Fortbildung kann später online fortgesetzt werden. Nach Abschluss erhalten die Teilnehmer*innen das Zertifikat der ACP Deutschland e.V. für supervidierende Hausärzt*innen, vgl. auch https://www.advancecareplanning.de/schulungen/.

Ziele

Der dreistündige Workshop macht für interessierte Teilnehmer*innen erfahrbar, welcher Nutzen in einer Implementierung von ACP für alle Beteiligten in den von ihnen betreuten Einrichtungen liegen kann, welcher Aufwand damit verbunden ist und wie speziell Hausärzt*innen hier beitragen wie auch profitieren können.

Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in

Prof. Dr. med. Jürgen in der Schmitten ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Palliativmediziner und Psychotherapeut und praktiziert in einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis. Er forscht und lehrt zum Thema Advance Care Planning und ist Vorstandsmitglied der Advance Care Planning Deutschland e.V.

Catrin Beu ist ACP-Gesprächsbegleiterin und ACP-Trainerin in Ausbildung.

 

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Pre-Conference Workshop 2: ACP trifft Ethik-Komitee - Widerspruch oder Ergänzung?


ACP trifft Ethik-Komitee - Widerspruch oder Ergänzung?

Ethikberatung im Gesundheitswesen ist ein etablierter Ansatz zur Verbesserung der Qualität der Versorgung von Menschen. Sie versteht sich als Unterstützungsangebot für alle an der Gesundheitsversorgung beteiligter Personen in ethisch schwierigen oder herausfordernden Situationen. Entsprechende Ethikkomitees sind in vielen Kliniken und zunehmend auch im außerklinischen Bereich etabliert.

Nicht selten entstehen ethisch schwierige oder herausfordernde Situationen dann, wenn die Behandlungswünsche von Patient:innen unklar sind.

Aus Sicht der Ethikberatung können solche Konflikte im Rahmen einer ethischen Fallbesprechung bearbeitet werden, in der unter dem medizinethischen Prinzip der Autonomie die tatsächlichen oder mutmaßlichen Wünsche der Patient:in ermittelt und dann in den Entscheidungsprozess einfließen. Durch eine ACP-Dokumentation (ggf. auch Stellvertreter-Dokumentation) können die Behandlungswünsche von Menschen ebenfalls ermittelt werden.

Im Rahmen des Workshops soll anhand von Fallbeispielen erarbeitet werden, wie ACP von der Ethikberatung abgegrenzt werden kann. Aber auch, wo sich beide Angebote ergänzen und unterstützen können. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie die Stärken von beiden Angeboten in der Praxis optimal und effizient genutzt werden können. Und nicht zuletzt, ob es von Vorteil oder Nachteil ist, wenn ACP-Beratung in das Leistungsangebot von Ethikkomitees aufgenommen wird.

Zielgruppe für den Workshop sind Teilnehmer:innen, die sowohl das Instrument der ACP-Beratung als auch der Ethikberatung im Gesundheitswesen kennen und an der praktischen Implementierung und Umsetzung beider Angebote interessiert sind.

Workshopleitung:
Barbara Spandau, CareKompetenz BS GmbH
Andreas Landkammer, Ethikberatung Karlsruhe 

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Pre-Conference-Workshop 3: ACP - unterstützte Entscheidungsfindung zur gesundheitlichen Vorausplanung im Kontext von Berufsbetreuenden


ACP - unterstützte Entscheidungsfindung zur gesundheitlichen Vorausplanung im Kontext von Berufsbetreuenden

Für viele Betreuer gehört die Übernahme des Aufgabenkreises Gesundheitssorge für ihre Klienten zum Alltag. Dieser Aufgabenkreis umfasst auch Behandlungsentscheidungen bei schweren gesundheitlichen Krisen und am Lebensende.

Im Zentrum der Behandlungsentscheidungen stehen, neben der medizinischen Indikation, die Wünsche des Klienten. Dabei gilt der Grundsatz der unterstützten Entscheidungsfindung vor stellvertretender Entscheidung. Die Art des Unterstützungsbedarfs der Klienten im Entscheidungsprozess ist vielfältig. Ist auch mit Unterstützung eine Entscheidung durch die Klienten nicht möglich, ist es Aufgabe der rechtlichen Betreuer, den (mutmaßlichen) Willen zur Ermittlung und zur Umsetzung zu bringen. Dies stellt, insbesondere in von hohem Handlungsdruck geprägten Notfallsituationen, eine große Herausforderung dar. Daher bietet sich eine rechtzeitige Vorausplanung für derartige Situationen an. Hier kann das systemisch angelegte Konzept des Advance Care Planning (ACP) einen wesentlichen Beitrag leisten. Ziel von ACP ist es, dass Patienten auch dann so behandelt werden, wie sie es sich wünschen, wenn sie in der akuten Situation nicht selbst entscheiden können. Über § 132g SGB V findet es zunehmend Umsetzung in der stationären Altenhilfe und der Eingliederungshilfe, wird aber auch bereits in anderen Kontexten genutzt.

Im Workshop wird zunächst die Situation von Berufsbetreuern im Aufgabenfeld der Behandlungsentscheidungen beleuchtet. Welche Herausforderungen bringen die Behandlungsentscheidungen für die Berufsbetreuer mit sich?
Sodann wird das Konzept von ACP vorgestellt. Welchen Beitrag kann ACP bei der unterstützten Entscheidungsfindung und bei der Ermittlung des (mutmaßlichen) Willens leisten? Wie laufen die Prozesse zur Ermittlung der Wünsche ab, wer ist daran beteiligt? Wie kann die Umsetzung der ermittelten Wünsche gefördert werden? Welchen
Nutzen hat das Konzept für Berufsbetreuer?
Im Anschluss wird das Thema der Gesprächsführung zur Ermittlung der Wünsche der Klienten aufgegriffen und anhand praktischer Hinweise vertieft.

Workshopleitung:
Dr. Sabine Petri, MAS Palliative Care, Geschäftsführung Ethikrat, Caritasverband München
Olaf Kahnt, Dipl. Sozialpäd (FH), Leitung Fortbildungsinstitut für rechtliche Betreuer*innen, FBB

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Bürgerforum


Mein Wille zählt?!
Medizinische Behandlungsentscheidungen von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen –
Wunsch oder Realität?

Datum/Uhrzeit: Mittwoch, 8. November von 18:00-20:00 Uhr
Ort: Saal der RESIDENZ am Dom, An den Dominikanern 6-8, 50668 Köln 
Einlass:
17:30 Uhr  (Eintritt frei)

Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, ihre Wünsche bezüglich zukünftiger medizinischer Behandlungsentscheidungen in Form einer Patientenverfügung festzulegen. Die Festlegungen sollen für den Fall gelten, das sie einmal nicht mehr in der Lage sind, diese Entscheidungen noch selber zu treffen. Doch was ist mit Menschen, die schon heute nicht (mehr) oder nur eingeschränkt über die kognitiven Fähigkeiten verfügen, solche Entscheidungen zu treffen und festzulegen?

Auch für Menschen mit kognitiven Einschränkungen – beispielsweise aufgrund einer fortgeschrittenen Demenz oder einer (angeborenen) geistigen Behinderung – gibt es Möglichkeiten, eine Vorausplanung für zukünftige medizinische Behandlungen zu erstellen. Zum Teil mit den Betroffenen selber. Aber eine besondere Rolle kommt hier mitunter ihren rechtlichen Vertreterinnen und Vertretern zu.

Im Rahmen des Bürgerforums möchten wir mit den Menschen der Region die Möglichkeiten zur Vorausplanung von zukünftiger medizinischer Behandlungsentscheidungen von Menschen mit kognitiven Einschränkungen besprechen, sie über Möglichkeiten informieren, Herausforderungen und Lösungsansätze diskutieren und Erfahrungen austauschen.

Themen des Abends: 

  • Erfahrung zur Gesprächsbegleitung und Ermittlung von zukünftigen Behandlungswünschen bei Menschen mit Demenz
  • Die Rolle des rechtlichen Vertreters/der Vertreterin in der Ermittlung von zukünftigen Behandlungswünschen bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen
  • Möglichkeiten einer Vertreterdokumentation
  • Informationen zum aktuellen Betreuungsgesetz
  • Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen berichten im Dialog zu ihren Erfahrungen in der Gesprächsbegleitung zur Ermittlung ihrer zukünftigen Behandlungsentscheidungen

Tauschen Sie sich mit uns aus, damit auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zukünftig mit mehr Selbstbestimmung medizinisch so behandelt werden, wie sie es wünschen.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen! 

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